JAZZLAND

In der heutigen Jazz-Szene sind die Multi-Talente rar geworden. Früher waren stilübergreifende Sessions die Regel, ein Relikt aus diesen alten Zeiten ist Scott Robinson saxes, der stilistisch zwischen allen Spielarten des klassischen Jazz (von Ken Peplowski bis Lionel Hampton und Warren Vaché bis Buck Clayton) und den zeitgenössischen Formen unserer Musik (Paquito D'Rivera bis Bob Brookmeyer, und Phil Woods bis Bill Holman) pendelt und zusätzlich zu dieser Vielseitigkeit auch noch so gut wie alle Instrumente beherrscht - "Er kann sogar eine Gurke zum Swingen bringen", soll ein Kollege über ihn geurteilt haben. Der zweite amerikanische Star an diesen fünf Abenden im JAZZLAND ist einer der ganz Großen das aktuellen Mainstream in den USA, der Multiinstrumentalist Dan Barrett, der gleichermaßen auf seinem Stammhorn - der Zugposaune - wie auch auf Kornett oder Trompete zu den gesuchten Stilisten im klassischen Jazzbereich gehört. Seine Bandbreite reicht mühelos von den frühen 20-er Jahren bis in die Be-Bop-Klänge der 60-er und die Anzahl seiner CDs, auf denen er mit den ganz großen seiner Zunft zu hören ist, scheint unüberschaubar (Teddy Buckner, Benny Goodman, Buck Clayton, Rosemary Clooney, Barbara Dennerlein, Warren Vachè, Mel Tormè und George Masso).
Wir freuen uns auf eine wunderbare Woche mit den beiden und hören sie am Di. mit dem Christian Plattner Quartett (C.P. ts & cl, Erwin Schmidt p, Martin Treml b & Hubert Bründlmayer dm), am Mi. und Do. mit dem Markus Gaudriot Trio (M.G. p, Harald Putz b & Guillem Arnedo dm) und am Fr. und Sa. mit dem Matyas Bartha Trio (M.B. p, Martin Treml b (Fr.), Danny Ziemann b (Sa.) & Guillem Arnedo dm.).

Schwer einzuordnen ist der Gitarrist Hannes Kasehs, der aber auch mit seiner mächtigen Stimme beindruckt - ist er nun ein Vertreter des Country-Blues oder gehört er eher in die Chicago-Abteilung? Darüber sollen die Fans streiten - mit Christa Kasehs b und seinem langjährigen Partner Christian Kurz dm bringt er jedenfalls einen hochinteressanten und daher abwechslungsreichen Querschnitt durch viele Jahrzehnte der Bluesgeschichte.

Dass dieser Weltklassemusiker erst verhältnismäßig spät (1991 - da war er immerhin schon 37 Jahre alt) bei uns am Franz-Josefs-Kai gastierte, lag an einem fast tragischen Missverständnis. Ich hörte Legenden über den jungen aufstrebenden Tenorsaxophonisten, der mit den Besten der Guten in den großen Konzertsälen der Jazzmetropolen für volle Häuser sorgte und dachte natürlich, dass wir uns diesen Jungstar niemals würden leisten können. Scott Hamilton ts wiederum war der Meinung, dass er für einen Club, in dem Ben Webster, Buddy Tate, Eddie "Lockjaw" Davis, Dexter Gordon, Arnett Cobb, Bud Freeman, Dave Liebman, Sal Nistico, Eddie Miller und eine ganze Reihe weiterer Weltmeister am Tenorsax gastierten, noch nicht prominent genug sei.... So musste es erst zu einem Gastspiel von Scott bei Bosco Petrovic in Kroatien kommen, damit der bekennende Fan aller Obgenannten endlich sein Debüt in unserem Keller feiern konnte. Seitdem vergeht fast kein Jahr, ohne dass der Mann aus Rhode Island in Wien auftritt, und das alte Sprichwort "Je älter, desto besser" passt auf Scott wie auf einen guten Scotch. Wir hören den swingenden Giganten mit Markus Gaudriot p, Lorenzo Conte b & Joris Dudli dm.

Ramona Steiner voc, Gidon Oechsner g, Thomas Scherrer g, Christian Müller cl&sax & Peter Strutzenberger b präsentieren Swing, Blues & Bebop sowie Swing-Standards aus den 30er und 40er Jahren. Wir freuen uns auf einen weiteren Abend mit dieser großartigen Band.

Die Ankündigung dieses Quartetts vor einigen Jahren als Q'arteto ulilangthaler beim European Jazzfestival in Mexiko City fand bei Bandleader Uli Langthaler großen Gefallen, woraufhin der Bandname kurzerhand beibehalten wurde. Diese Band bringt einige der aktivsten Musiker der österreichischen Jazzszene zusammen: Gerhard Ornig tp, Tobias Pustelnig ts, Dusan Novakov dm & Uli Langthaler b. Special Guest, Andi Steirer perc, ist bekannt aus der Pop- und Funk Szene, wo er unter anderem mit Ludwig Hirsch, Reinhard Fendrich, Wolfgang Ambros aber auch mit Karl Ratzer oder Ostinato zu hören ist. Wir freuen uns auf Originals dieser Band, sowie Arrangements der Kompositionen von Größen wie Charlie Parker, Billy Strayhorn und anderen.

Diese internationale All-Star Septett vereinigt herausragende Solisten des kanadischen Jazz: Trompeter Derrick Gardner arbeitete u. a. mit dem Count Basie Orchestra, Dizzy Gillespie und dem Roman Schwaller Sextett, Saxophonist Kirk MacDonald mit Harold Mabern, Sam Noto u. v. m. und Gitarrist Lorne Lofsky mit Oscar Peterson, Chet Baker, Ray Brown und Joey DeFrancesco. Virginia MacDonald ist ein Shooting Star des kanadischen Jazz, die Rhythmusgruppe besteht aus international renommierten Begleitern, Swinging "Jazz at its best"! Derrick Gardner tp, Kirk MacDonald ts, Lorne Lofsky g, Virginia MacDonald cl, Brian Dickinson p, Neil Swainson b, Bernd Reiter dm.

Der Ursprung dieser Band geht in die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück - damals spielte man Be-Bop und war (fast) "Avantgarde", heute kommt zum gewohnten Be- noch der bluesige Hard Bop dazu, eine gehörige Prise Latin-Jazz - und heutzutage klingt der damalige Modern-Jazz so richtig vertraut und fast klassisch...- egal: gute und swingende Musik hat mit jedem Untertitel bleibenden Erfolg. Wir freuen uns auf: Tom Müller ts, Stefan Pelzl as, Lukas Hartl tp, Michael Dörfler-Kneihs p, Paul Hondl b, Werner Mras dm & Lilli Kern voc.

Kompromissloser New Orleans Jazz - melodisch, swingend und mitreißend - das ist die Musik der Burgundy Street Jazzband. Die ureigenste Inspirationsquelle der Burgundy Street Jazzband ist der Hot Jazz von Willie "Bunk" Johnson und George Lewis. Diese legendären Musiker standen an der Spitze des Siegeszuges, der den New Orleans Jazz in den 50er und 60er Jahren rund um die Welt führte. Kurt Peyer tp, Wolfgang Straka tb, Alwin Miller cl, Paul Peyer bjo, Philipp Moosbrugger b & Wolfgang Dorer dm.

Das Sextett widmet diesen Abend unter anderem der Musik des amerikanischen Pianisten Duke Pearson. 1967 veröffentlichte er das Album "Sweet Honey Bee" in prominenter Besetzung (Hubbard, Spaulding, Henderson, Carter) und machte damit das erste Mal Furore als Bandleader. Die Affäre Dreyfuss spielt ebenso furios, diesmal mit Martin Harms statt Florian Fuss, und mischt die Kompositionen Pearsons mit eigenen "Hits". Wie immer gibt es eine formidabel swingende Rhythmusgruppe und pointierte Bläsersätze. Dominik Fuss tp&flh, Martin Fuss sax, Martin Harms sax&fl, Max Tschida p, Uli Langthaler b & Mario Gonzi dm.

Das aktuelle Programm der Vienna Big Band Unit steht unter dem Motto "Piefke Saga". Das Programm beginnt mit Arrangements von den Bands um die Bandleader Kurt Edelhagen oder Max Greger in den 1960er Jahren. Auch Arrangements von der in Köln gegründeten "Kenny Clarke - Francy Boland Big Band", welche von 1961 bis 1972 aktiv war, werden ebenso zur Aufführung kommen wie Kompositionen des deutschen Big Band Schwergewichts Peter Herbolzheimer. Mit Werken der deutschen Jazzlegenden Wolfgang Dauner und Albert Mangelsdorff wird dann der Bogen in die Gegenwart zu Komponisten wie Rainer Tempel, Steffen Schorn oder "Vienna Big Band Unit"-Bandleader Markus Geiselhart gespannt. Das Programm verspricht swingende und groovende Musik und zeigt geschichtlich die großorchestrale Jazzentwicklung in Deutschland von den 1960er Jahren bis heute.
sax: Marc Hainzer, Tomy Molnar, Anton Prettler, Feli Pistorius, Stephan Lerchbaumer;
tp: Vadim Tosun, Jonas Friesl, Max Wintersperger, Reinhold Gansch;
tb: Thomas Zsivkovits, Christof Mittermeier, Christoph Lachberger, Frederik Abel;
Philipp Mayrbäurl (g), Paulo Correa (p), Valentin Ak (b), Thomas Froschauer (dm).

Als Kontrast zu den heißen Klängen des Be-Bop der 40-er Jahre entstand der coole Sound des Modern Jazz Quartett, das neben eindeutig kammermusikalischen Klängen auch die Würde des Konzertsaals in den Jazz brachte. In dieser Tradition swingt Hermann Ledl vib seit gut 50 Jahren und hat mit David Mayrl as&fl, Michael Kneihs p, Joe Abentung b und Uli Hejsek dm kongeniale Partner zur Seite.

Der schwer zu definierende Begriff "Ethno-Jazz" passt hier ganz ausgezeichnet. Hier werden nicht künstlich und mit (oft) brachialer Gewalt verschiedene Musikrichtungen miteinander verwoben, sondern der aus der Sinti-Gruppe stammende Bandleader Joschi Schneeberger b bringt seine musikalische Tradition ein, Pianist Aaron Wonesch seine jüdischen Wurzeln, Martin Spitzer seine zwischen Charlie Christian und Wiener Heurigem angesiedelte Gitarre und der bekennende Latin-Fan "CubAnton" Mühlhofer lebt mitten in Favoriten und perkussioniert authentisch mittelamerikanisch...

Die Musik des Wild Cats Orchestra ist ein eher archaischer, "volksliedhafter" New-Orleans-Jazz, eine Richtung, die in der Szene leider deutlich unterrepräsentiert ist. Es werden so schöne Nummern wie z.B. Walking With The King, 1919 Rag, See See Rider, My Buckets Got A Hole In It, When You And I Were Young Maggie & Swanee River gespielt - also Spirituals, Rags, Blues und Traditionals mit Gesangseinlagen und natürlich ohne jedweden elektronischen Klimbim - Otmar Leitner co&voc, Wolfgang Luckinger cl, Wolfgang Straka tb&voc, Margie bjo&voc, Florian Dozler sousa & Hubert Eibenberger dm.

Die beiden, zu unserer großen Freude, in Graz fast schon heimisch gewordenen amerikanischen Stars Dena DeRose p&voc und Jim Rotondi tp begeistern uns und unser Publikum regelmäßig mit ihren Auftritten in unserem Keller. Dieses Mal präsentieren sie uns ein neues Quartett, dessen Premiere im JAZZLAND man keinesfalls verpassen sollte. Mit dabei ist der ebenfalls aus den USA kommende, aber schon länger in Wien lebende Danny Ziemann b und am Schlagzeug gibt der israelische Drummer Shay Zelman sein Debut bei uns.

Kurz nach dem ersten Lockdown im Juni 2020 feierte das Duo Jakob Stain p & Benjamin Daxbacher as&ts Jazzlandpremiere, unter Einhaltung der damaligen Bestimmungen war das Jazzland ausverkauft und das Publikum und auch wir waren begeistert. Wir freuen uns auf die Wiederholung, die beiden swingen "modern" - äußerst hörenswert!

Klavier/Trompete/Gitarre/Kontrabass/Schlagzeug ist eine spannende Besetzung. Beispiele vielsaitig (sic!) besetzter Bands gibt es in der Jazz Geschichte viele - ob Oscar Peterson, Ahmad Jamal oder Bill Evans. Gerade letzterer lotete in seinen Quintetten die verschiedenen satztechnischen Möglichkeiten dieser Besetzung gründlich aus; manchmal waren es Trompete und Klavier die die Frontline bildeten während Gitarre und Bass das harmonische Fundament bereitstellten; manchmal waren es Gitarre und Trompete in der Frontline mit dem Klavier im angestammten Platz innerhalb der Rhythmusgruppe. Mit Musikern wie Valentin Schuppich p, Johannes Probst tp, John Arman g, Karol Hodas b & Christian Salfellner dm wird dieser Klang-Raum weiter erforscht, wobei SWING immer groß geschrieben wird. Man darf sich auf einen Abend voller Spielfreude, instrumentaler Exzellenz, erlesener Tunes und exquisiter Arrangements freuen!

Seit den siebziger Jahren pianistisch unterwegs, widmete sich Günther Straub (p) anfänglich dem klassischen Blues und Boogie im Stil von Albert Ammons, Pete Johnson oder Meade Lux Lewis. Wenig später erweiterte sich sein Interesse an Ragtime und besonders Stride Piano, jener technisch anspruchsvollen Spielweise, die in den 20er - Jahren im New Yorker Stadtteil Harlem entstand und besonders durch Fats Waller und James P. Johnson bekannt ist. Kongenial begleitet wird Straub vom universellen Schlagzeuger Peter Müller, der mit aufmerksamem Auge und Ohr für den richtigen Takt sorgt. Seine unübertroffene Technik lässt er nicht Selbstzweck werden, sondern setzt wie kein anderer rhythmische Elemente wie Dynamik, Verzögerung oder Beschleunigung gekonnt ein. Mit unerwarteten Schlagfiguren erzeugt er gewaltige Spannung und überrascht in positivem Sinne die Zuhörer.

Wenn es einen Mainstream im Modern Jazz gibt, dann hat der Pianist, Komponist und Bandleader Robert Schönherr p diese Sparte für sich entdeckt. Aus seinen eigenen Rock-Jazz Erfahrungen, eine Prise Latin und Be- und Hard-Bop hat er mit seinen höchstkarätigen "Sidemen" Herwig Gradischnig ts, Christian Havel g, Joschi Schneeberger b & Dusan Novakov dm einen eigenständigen Stil gefunden, der von Fachleuten und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen wird.

In altbewährter Weise werden Simon Plötzeneder tp, Benjamin Daxbacher as&ts&querfl, Bernhard Wiesinger ts&barisax, Mario Vavti tb, Erwin Schmidt org, Christian Salfellner dm & Bandleader Roland Stonek g eine abwechslungsreiche Mischung aus Originalkompositionen aus Stonek's Album "Waltz for Jonathan" und interessanten Arrangements von Kompositionen aus der Feder von Oliver Nelson, Cedar Walton, Clifford Brown und Thomas Kugi zum Besten geben.

Wenn man einen Wiener Blues-Fan und - Kenner in tiefste Verlegenheit versetzen will, dann stellt man ihm eine einfache Frage: "Wer gefällt Dir eigentlich besser: der Erik Trauner (voc&g&harp) oder der Siggi Fassl (voc&g)?" Der Gefragte wird sich drehen und wenden, denn er wird keine Antwort finden: hier sind zwei Meistergitarristen und -vokalisten am Werk, die sich gegenseitig in jeder Hinsicht das berühmte Wasser reichen können. Wenn man einen Unterschied entdeckt, dann ist es die Tagesverfassung und kein Klassenunterschied - Blues at its absolut best....

Nicht nur puristischer Jazz, sondern auch (diskrete) Anklänge auf Poppiges und Rockiges hört man mit Freude beim Multi-Saxophonisten Thomas Faulhammer, der es versteht, alle unterschiedlichen Strömungen als vollkommene Einheit über die Bühne zu bringen. Dazu braucht man auch eine perfekt eingespielte und vielseitig swingende Rhythmusgruppe und die hat er mit Aaron Wonesch p, Peter Gruber b und Lukas Knöfler dm in der allerperfektesten Ausführung.

An einem besonderen Abend im Juni präsentiert sich der Studiengang Jazz der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) mit einem besonderen Programm im Wiener Jazzland. Im Rahmen eines MUK.jazz "X-tra" hören und sehen wir mit dem Jazz Messengers Ensemble und dem Traditional Jazz Ensemble zwei Formationen aus dem breit aufgestellten Angebot an interessanten Ensembles und Bigbands des Studiengangs. Die jungen Jazzmusiker*innen präsentieren spannende Bearbeitungen und Interpretationen bekannter Jazzstandards. Insgesamt also wieder einmal MUK.jazz vom Feinsten.
Jazz Messengers Ensemble (Leitung Manfred Holzhacker):
Neza Okorn voc, Tim Gregorc tp, Martin Gorospe Elorza sax, Clemens Scheibenreif tb, Matevz Pocic g, Benjamin King, Felix Niederstätter p, Tjan Sostaric b, Florian Kastenberger dm, Laura Alexandra Oos arrangements.
Traditional Jazz Ensemble (Leitung Harry Putz):
Sabasadat Robatjazy voc, Lukas Mauritz tp, Marton Papp cl&sax, Clemens Scheibenreif tb, Benjamin King p, Matevz Pocic g, Anna Reisigl b, Florian Kastenberger dm.

Ray Aichinger sax hat neuerdings den talentierten Trompeter aus New York, Marc Osterer, zur Zusammenarbeit eingeladen und gemeinsam mit den drei "Spitzen Sidemen", dem Drummer Christian Salfellner, dem aus Buffalo stammenden Bassisten Danny Ziemann und Matyas Bartha p spielen sie in einem Boogaloo Quintett, dem Ray Aichinger Quintett. Vollblütiger Boogaloo Jazz, verbunden mit Pop-, Film- und Volksmusik, verleihen ihren Kompositionen eine ganz besondere Note.

Der aus North Carolina stammende Jazz - und Bluessänger Tony Bullock (g&voc) hat ein breitgefächertes Repertoire. Von Ellington-Klassikern, über Lennon/McCartney Songs zu Steve Wonder. Und natürlich Blues. In seiner Stimme und auch seinem Gitarre Spiel liegt etwas Sanftes, Heilendes. An unserem Bösendorfer hören wir Gerd Schuller p, erfolgreicher Filmmusikkomponist, der ebenso im Blues, Soul & Jazz zuhause ist. Der Schlagzeuger Gerry Landschbauer, ein Josel-Schüler, kommt musikalisch aus der Blues, Rock und Pop Ecke und ist weltweit erfolgreich mit der Band BEATLES UNLIMITED. Zusammen mit unserem langjährigen Stammgast Klaus Melem aus Graz am Bass freuen wir uns auf zwei äußerst spannende Abende dieser vier Freunde im JAZZLAND.

Allan Praskin (geb. 1948) wuchs in Los Angeles auf, wo er bereits in jungen Jahren mit Stars des Modern Jazz, wie Bobby Hutcherson, Harold Land spielte. In der Blütezeit des Avantgardejazz war er wichtiger Bestandteil der New Yorker Szene, wo er auch seine erste Schallplattenaufnahme für das legendäre ESP-Label absolvierte. Als Mitglied von Gunter Hampel's Galaxie Dream Band kam er nach Europa, wo er bald zu den meistbeschäftigten Jazzmusikern gehörte und auch viele Jahre an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz unterrichtete. Inzwischen ist er vor allem in der Berliner Jazzszene hochaktiv. Allan Praskin's charakteristische Phrasierung am Altsaxophon ist sein Markenzeichen, ebenso seine großartigen Kompositionen. Es erwartet uns ein Spitzenprogramm des modernen Jazz, bei dem auch die Freunde des Bebops voll auf ihre Kosten kommen. Begleitet wird Allan Praskin von einem eingespielten Team, bestehend aus seinem hervorragenden Schüler Johannes Probst tp, Gerhard Schramke p, der mit Allan bereits 1981 das erste Mal bei uns im Landl zu hören war, und den genialen Partnern Uli Langthaler b sowie Mario Gonzi dm.

Als wir mit den (nun pensionierten) Red Hot Pods in den 90-ern erstmals in New Orleans waren, erlebten wir manche Enttäuschungen (z.B. die berühmte Preservation Hall) und eine grandiose Sensation - den damals blutjungen Trompeter Duke Heitger, der mit jugendlichem Feuer dem Großen Louis Armstrong huldigte, ohne den ewigen Meister zu kopieren. In den letzten 30 Jahren ist der Duke in der Stadt am Mississippi zu einer Hauptattraktion des klassischen Jazz geworden und kann seinen dortigen Verpflichtungen nur schwer entkommen - wir hören den ungemein bescheidenen und sympathischen Freund am Mi. mit dem Christian Plattner Quartett (C.P. ts&cl, Erwin Schmidt p, Martin Treml b & Hubert Bründlmayer dm), am Do. mit den Vienna City Five (Herbert Swoboda cl, Matyas Papp tb, Thomas Scherrer g, Matyas Bartha p & Martin Treml b), am Fr. mit der Original Storyville Jazzband (Herbert Swoboda cl, Franz Luttenberger co, Andreas Mittermayer tb, Udo Ehmsen bjo, Matyas Bartha p, Martin Treml b & Wolfgang Dorer dm) und am Sa. mit dem David Laszlo Marsall Quartett (D.L.M. sax&cl, Matyas Bartha p, Harald Putz b, Kurt Peyer bjo).

Eine interessante Mischung aus raffinierten Arrangements und originellen Kompositionen, für die gleichermaßen die beiden gleichberechtigten Bandleader Stefan Wagner g und Georg Barnert as zuständig sind, und zündend heiße Soli durch die besetzungsmäßig sehr stabile Band - Johannes Probst tp, Karel Eriksson tb, David Mayrl ts, Nikola Stanosevic p, Gerhard Graml b und Stephan Brodsky dm. Auf alle Fälle eine höchst "gesunde" Mischung aus altbewährten Kräften und aufstrebenden Talenten.

Eine der stilbildenden Combos in den swingenden 30-er und 40-er Jahren waren die kleinen Formationen um den Klarinettisten Benny Goodman, der auch wegbereitend dafür war, dass weiße und afroamerikanische Musiker gemeinsam musizierten. Im Geiste dieser herrlichen Band musizieren seit Jahren Herbert Swoboda cl, Heribert Kohlich p, Martin Spitzer g, Martin Treml b und (dieses Mal) Hubert Bründlmayer dm. Und wenn man den "durchreisenden" Weltklasse-Jazzern, die mit unseren Cracks musiziert haben, Glauben schenken kann, dann machen sie eine ausgezeichnete Figur unter den Großen....

Die zwei großartigen heimischen Gitarristen - Hermann Posch und Jimi Dolezal - begeben sich gemeinsam mit dem Akkordeon-Spieler und Pianisten Franz Haselsteiner hier im Jazzland auf Spurensuche, vom Blues ausgehend, quer durch die Musikgeschichte, bis hin zu eigenem Songmaterial! Hermann Posch g & voc, Jimi Dolezal g, Franz Haselsteiner p & akk.