Die Jazzgeschichte in ungerecht – jeder Musikstudent kennt Thelonious Monk und Bud Powell (also gut: nicht jeder, aber doch viele.. oder einige.. zumindest: manche) – aber selbst viele Experten können mit den Namen Herbie Nichols oder Elmo Hope wenig anfangen. Das renommierte CD-Label "Mosaic" widmete Hernie Nichols (einem Binde-glied zwischen klassischem Jazz und den freien Formen) eine hoch interessante CD-Box, sein etwas jüngerer Kollege Elmo Hope ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Sicherlich lag es auch daran, daß seine Heroinsucht seine Karriere schwer behin-derte und auch daran, daß seine Spiel- und Denkweise für das Publikum schwer verständlich war, während viele seiner Kolle-gen (Sonny Rollins, Lou Donaldson, Art Blakey, John Coltrane, Hank Mobley, Chet Baker) seine Musik sehr hoch einschätzten. Den beiden Co-Bandleadern – der 1968 in Bruck/Mur geborene Herwig Gradischnig ts und der 1967 in Karlsruhe geborene Claus Raible p haben für diese Tournee eine veritable All-Star-Band zusammengestellt, in der es unser tp-Jung-Star Mario Rom, der mit unwahrscheinlicher Leichtigkeit sowohl Armstrong als auch Tom Harrell zitiert, findet sich "on stage" mit zwei Granden des aktuellen Jazz in Europa – am Baß Giorgos Antoniou aus Griechenland und am Schlagzeug der Spanier Esteve Pi. Ein echter Höhepunkt!!!

Ich freue mich jedes Jahr unbändig darauf, wieder einige Zeilen über Bill Ramsey schreiben zu dürfen. Er ist für mich eines der ebenso wertvollen wie raren Beispiele, daß der Jazz in Europa mit dem im Mutterland der Musik (unleugbar die USA) eng verwandt ist. "Drüben" ist es selbstverständlich (gewesen), daß ein guter bis perfekter Jazzer auch im sogenannten Entertainment-Business zu Hause ist – der Crooner Frank Sinatra schnupperte immer wieder zum Swing hinüber und die Vollblutjazzerin Ella Fitzgerald nahm Titel auf, die auch in den Hitparaden reüssierten – diese Wechselwirkungen hoben die Qualität der U-Musik und verbesserten die Finanzen der Jazzer merklich. Bill kam in den 50-ern als GI und Jazzer nach Deutschland, machte als niveau- und humorvoller Schlagersänger steile Karriere und immense Popularität, die er jetzt als "wiedergeborener" Swinger genießen kann. Sein immenses Repertoire umfaßt das "Great American Song-book" ebenso wie alle herrlichen Blues-Hadern und Einflüsse aus Latein-Amerika – nur auf die "Souvenirs" muß man verzichten.... Seine Begleitband ist erfreulich stabil geblieben – die ungewöhnlich besetzte "Frontline" umfaßt Martin Breinschmid vibes, Gerd Bienert g und Richard Oesterreicher hm, die sich gemeinsam mit Bill auf eine phantastische Rhythmusgruppe verlassen können: Herbert Swoboda p&cl, Harald Putz b und Wolfgang Kendl dm.

Zweifellos ein "Klaviertrio der besonderen Art" bildet Koller-Preisträgerin Gina Schwarz b mit dem Beirach-Schüler Benjamin Schatz p und dem Gewinner des DOWN-BEAT Student Music Awards Reinhold Schmölzer dm. Alle drei Ausnahme-Musiker verfolgen neben ihren vielen Sideman-Tätigkeiten auch eigene Projekte als Bandleader, Komponisten und Arrangeure. Auf dem Programm steht Eigenes sowie raffinierte Arrangements bekannter Standards. "Triple S" bedeutet natürlich auch: speziell, spannend & sehenswert!!!!

Wer es sich einteilen kann, sollte diese drei Tage vorziehen – naturgemäß wird es am Wochenende viel voller sein.... Und 2015 feiern wir "10 Jahre BILL RAMSEY im JAZZLAND"

So sehr man sich darüber freut, die Herren Thomas Nell co, Günther Graf cl, David Laszlo Marsall cl&saxund Udo Ehmsen bjo&gsowie die ebenso entzückende, inmitten zwischen Bessie Smith und Billie Holiday angesiedelte Sängerin Ramona Steiner bewundern zu können, so sehr begrüßt man hin und wieder den ehemaligen Stamm-Botschafter Markus Weissenbach an der Tuba, wenn er den verhinderten Peter Strutzenberger vertritt – der satte Klang des Brass-Bass läßt sich auch nicht durch die absolut meisterhafte Behandlung der ebensolchen Saiten vollkommen ersetzen....

So wie die Barockmusik immer die Basis der Klassik bleiben wird, so ist der Chicago-Jazz einer der wesentlichen Ausgangs-punkte für die gesamte Jazz-Entwicklung – nicht nur wurde der strenge Aufbau des New-Orleans-Jazz erstmals auf-gelockert: Es kam in diesem Stil zu den ersten schwarz/weissen Bands.... Der hell beleuchtete Eddie Condon lotste den prachtvoll illuminierten Fats Waller fast gewaltsam in ein Studio. Begeistert & begeisternd musizieren in diesem Genre seit über 5 Jahrzehnten Franz Luttenberger co & p, Norbert Vas tb, Alfons Würzl cl & ss & voc, Humbert Augustynowicz p, Peter Bauer b und Horst Bichler dm

Im aktuellen Programm "Spring is here" hört man sich unter der Leitung von Markus Geiselhart eher zeitgenössische Big Band Musik ohne dabei aber die Tradition aus den Augen zu verlieren. Kompositionen und Arrangements von Idolen wie Bob Brookmeyer, Rob McConnell, Thad Jones, Peter Herbholzheimer und Albert Mangelsdorff stehen auf dem Programm. Neu die junge, hochtalentierte Lena Kuchling voc – Jan Kolaja, Peter Mußler, Fritz Hujer, Robert Pomaroli, Otto Zach tp; Christof Mittermeier, Andreas Grünauer, Beppo Scranc, Andreas Schneider, Markus Sonntag tb; Marc Hainzer, Tom Müller, Andreas Wanderer, Felicia Pistorius, Herbert Hinterbichler sax; Valentin Schuppich p, Philipp Mayrbäurl g, Navid Djawadi b, Thomas Gindl dm.

Konzerte in Südtirol, Deutschland, Frankreich und dem Wiener Musikverein – man reißt sich förmlich um dieses wirklich außergewöhnliche Trio, das die Musik des unvergeßlichen Gitarren-Genies Django Reinhardt unbeschadet aus den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die Gegenwart tradiert hat – und das, ohne eine einzige Note zu kopieren. Der – noch immer – blutjunge Gitarrist und Bandleader Diknu Schneeberger, der wie sein Vater und Bassist Joschi Schneeberger offiziell Adolf heißt – wie alle Urahnen – verbindet in seinem persönlichen Stil scheinbar mühelos die Klänge der 30-er Jahre mit dem Heute. Seine atemberaubenden Improvisationen sind stets voll frischer Ideen, was seinem Freund, Lehrer und Mitmusiker Martin Spitzer so manches bewunderndes Lächeln entlockt – ein swingender Ohrenschmaus auf allerhöchstem Niveau. Dieser Meinung ist auch die "Süddeutsche Zeitung" – im "Panorama" vom 15. März 2014 findet man einen fast ganzseitigen begeisterten und begeisternden Artikel über Diknu und sein Trio....

Wenn man sich große jazznahe Sänger in den USA ansieht, so waren die meisten auch mehr als passable Schauspieler – die unvergleichliche Judy Garland wäre manchmal sogar Oscar-verdächtig gewesen und Sinatra brillierte nicht nur in "Verdammt in alle Ewigkeit". In diese Kategorie paßt unsere Carole Alston, die (von Bessie bis Billie und Ella bis Carmen inspiriert) nach dem mega-Erfolg im English Theatre ihre ureigenen Versionen des "American Songbook" präsentiert. Daß ihr diese schwere Aufgabe durch die hohe Klasse der Begleiter – Markus Gaudriot p, Karol Hodas b, Walther Großrubatscher dm – wesentlich erleichtert wird, soll nicht verschwiegen werden, denn: gleich & gleich gesellt sich gern.

Die wahrscheinlich erfreulichste Entwicklung der letzten Zeit ist das wachsende Interesse der jungen, exzellenten Avantgarde-Jazzer am Erforschen der Jazz-Tradition. Bei der Premiere von Mario Rom tp, Clemens Salesny as, Benny Omerzell org, Peter Rom g & bjo, Manu Mayr b & Peter Primus Frosch dm erstaunten die Jünglinge uns alte Hasen mit grandiosen Zitaten aus der Historie von Armstrong über Cootie Williams bis Charlie Parker und freien Exkursionen in neue Klangbereiche. Zugleich spannend nostalgisch und aufregend futuristisch – eine tolle Band.

Es ist wirklich erstaunlich, welch immense Talente aus der Kaderschiede von Ines Reiger Jahr für Jahr hervorgehen – der einzige Wermuts-Tropfen: nur drei Herren (Phillip Schröter, Michael Schwarzböck und Florian Nentwich) stehen sieben Damen gegenüber (Steffi Egger, Elisa Godino, Amina Bouroyen, Anna Zourek, Barbara Neuhauser, Angie Zach und Anja Werber) – aber wie man weiß, sieht es so ähnlich auch in der großen, weiten Jazzwelt aus. Dafür, daß alle perfekt swingen können, sorgen: Bernhard Krisper p, Sebastian Küberl b und Andreas Seper dm

Viele Jahre war TOGETHER – Dominik Fuss tp, Peter Kölbl as, Herbert Otahal p und der Bandgründer und -leader Walter Strohmaier b – die Begleitband für internationale Stars zwischen Swing und Hard-Bop. Besonders erfreulich ist es, daß man sich nun vermehrt auch um heimische Musiker bemüht, die man viel zu selten hört. Diesmal steht der ex-Kanadier Tom Henkes vibes im Mittelpunkt, der bei den Wiener Philharmonikern und dem Staatopernorchester (aber nicht bei uns!!!) im Ruhestand ist. Für den verhinderten Andi Weiss springt aus dem reichen Fundus der ex-Drummer heute Fred Mühlhofer ein.

Wenn ein junger Saxophonist sich als "Sidemen" Kapazunder wie Daniel Nösig tp, Oliver Kent p, Uli Langthaler b und Dusan Novakov dm aussucht, dann ist das reichlich mutig – und auch gerechtfertigt, denn der aus der Schweiz stammende Martin Kern könnte ein Jahrhundert-Talent sein. Nach Studien in Paris und New York lebt der Parker/Rollins-Verehrer zurzeit in Berlin und man kann nur hoffen, daß er zumindest ein weiteres Standbein an der Donau findet....

Was Armstrong und King Oliver für die frühen Jahre des Jazz bedeuteten, waren Dezennien später Drummer Art Blakey und der Pianist Horace Silver, die mit ihren "Jazz Messengers" und Nachfolgern den Be- zum Hard-Bop umwandelten. Die Adderley-Brothers würzten diese neue Richtung noch mit Blues & Gospel-Spirit und eine neue Jazz-Klassik war geboren, in der sich Horst Michael Schaffer tp, Martin Fuss ts, Robert Schönherr p, Joschi Schneeberger b und der verehrte Herr Bandleader Andi Weiss dm perfekt zu Hause fühlen.

Das Repertoire ist riesig – ich schätze so an die 450 Lieder aus den 20-er bis in die 40-er Jahre haben sich angesammelt, dazwischen Standards aus der Swing-Ära und schmissige Mainstream-Songs. Die Lieder haben eines gemeinsam: sie werden im klassischen Oldtime-Jazz der Original Storyville Jazzband unverkennbar interpretiert – zeitlos und modefrei: Franz Luttenberger co, Heinz Czadek tb, Alfons Würzl cl&ss, Andreas Sobczyk p, Udo Ehmsen bjo, Hans Bichler b und Gerd Stächelin dm&voc.

Liebevoll arrangierte Standards, selten gehörte Balladen und Lieder mit brasilianischem Flair sind die Basis des Abends mit Lisa Prandstätter, die nach Doppelstudium als Saxophonistin und Sängerin zweimal im "Marianne Mendt-Wettbewerb" reüssierte und jetzt nach einem erfolgreichen Portugal Aufenthalt die Masterclass bei Ines Reiger absolviert. Und wenn sie Ryan Langer p, Reinhard Schraml g, Karol Hodas b und Walther Großrubatscher dm neben sich am Podium hat, weiß man, daß der Abend ein Erfolg werden muß.

Daß in der Gegend rund um Poysdorf plötzlich eine veritable Jazzszene entstanden ist, verdanken die lokalen Swinger sicherlich auch dem Talent und Fleiß des Tenor- und Sopran-Saxophonisten Bernhard Wiesinger, der mit seinen 33 Jahren schon auf eine illustere Karriere zurückblicken kann – er jazzte mit Kapazundern wie Anthony Wonsey, Juraj Bartos, John di Martino, Don Menza und Jon Davis und sitzt in fast allen guten Bigbands der Szene. Sein Orgel-Quartett mit Erwin Schmidt an der selbigen, Christian Havel g und Joris Dudli dm verspricht sehr viel und hält es auch.

Daß man eine traditionelle Band mittwöchig hören kann ohne um seinen Schlaf am nächsten Morgen bangen zu müssen, ist die Folge von frühlingshaften Feiertagen, die den Wochenalltag angenehm unterbrechen. Mit Enthusiasmus und dem dazu notwendigen Können zelebrieren Dieter Bietak co, Kurt Peyer tp, Wolfgang Straka tb, Thomas Kukula cl, Roland Roger p, Peter Schwanzer bjo, Martin Stanzel kaiserbass und Franz Kantz dm die Musik von King Oliver, wie man sie aus den "Lincoln Gardens" in Chicago her kennen würde, wenn man schon einiges über 100 Jahre alt wäre – und damit kann nicht einmal der greise JAZZLAND-Chef dienen....

Mit neuen sorgfältig arrangierten Songs schaffen Johannes Probst tp, Günter Spies tb, Stefan Gottfried as, Thomas Beck ts, Erwin Schmidt p, Josef Abentung b und Bandleader Uli Hejsek dm eine sehr stimmungsvolle Jazz-Atmosphäre, die ein Echo des legendären "Blue Note sounds" bildet und die passende bluesig-soulige und modale Hard-Bop-Stimmung vermittelt – viel Saft & Kraft & harmonische Tiefe!

Wenn man einen Unterschied zwischen den beiden Front-Men der MBB finden will, dann ist er winzig – der Herr Bandgründer und –leader Erik Trauner ist vielleicht etwas bluesiger, der andere Sänger & Gitarrist Siggi Fassl der etwas rockandrolligere (ich entschuldige mich für diese Wortvergewaltigung) – gleich ist die hohe Klasse der beiden, die sie mit dem herrlichen Rest der Band teilen: Charlie Furthner p, Herfried Knapp b und Didi Mattersberger dm. Eine Band, wie sie man nur alle Heiligen Zeiten findet – und wann gibt es heutzutage noch Heilige Zeiten?

Getreu dem Motto: "Aus lauter Freud' am Jazz!" präsentieren Christoph Szabo voc, Michael Schmidt p, David Mayrl sax, Dieter Bernold g, Heinz Macho b und Heinz Berger dm mit Lust und Leidenschaft eine neue Mischung aus Swing und Latin, Popsongs und eigenen Kompositionen. Raffinierte Arrangements und authentische Soli illustrieren, wie sehr die Mannen von CONNECTION Jazz leben und lieben. (C.S.)

Vielleicht liegt es daran, daß die klassische Klavierausbildung in Europa einen noch höheren Stellenwert einnimmt als in den USA – denn heutzutage haben die Musiker der Alten Welt auf keinem Instrument einen besseren Stand gegenüber ihren Übersee-Kollegen als im Harlem-, Stride- oder Boogie-Piano. So sitzt unser Gast – der aus Italien in die USA emigrierte Rossano Sportiello mit seinen Kollegen Bernhard Lhotzky (den kennen wir schon) und Paolo Alderighi (der kommt im Herbst) in Augen- und Fingerhöhe mit ihren Kollegen aus New York und weitester Umgebung. Der ungemein sympathische, bescheidene und höchstklassige Meister beginnt sein erstes Wochengastspiel im 'landl am Di. mit einem Solo-Piano Konzert, am Mi. erleben wir ihn im Trio mit Herbert Swoboda & Martin Breinschmid, am Do. dann modern swingend mit Saxophonist Heinz von Hermann (Martin Spitzer g, Harry Putz b, Martin Breinschmid dm), am Fr. straight ahead mit Jazzklusiv (Herbert Swoboda cl, Martin Spitzer g, Harald Putz b, Wolfgang Kendl dm) und am Sa. als krönenden Abschluß mit den Three Wise Men (Frank Roberscheuten sax, Martin Breinschmid dm&vibes) und Ehrengast Hans Salomon.

Nein – es soll keine "live-CD" werden, meint der Bandleader und Pianist Robert Schönherr, der vom Rock-Jazz kommend zu einer ebenso authentischen wie eigenständigen Jazz-Ikone mutiert ist. Aber es kann schon sein, daß der eine oder andere Titel "live" dabei sein wird, meint er, wenn die nächste CD mit Herwig Gradischnig sax, Joschi Schneeberger b und Mario Gonzi dm erscheinen wird. Die beiden alten Scheiben sind übrigens noch nicht ausverkauft, man kann sie beim Konzert erstehen – noch.... – und die beteiligten Musiker geben mit Anstrengung und strahlenden Gesichtern Autogramme....

Niemand weiß heutzutage mehr genau, welche der uralten Bands vor über 50 Jahren wirklich als erste gegründet wurde – den Pods kann allerdings niemand die Eröffnungssession des JAZZLAND streitig machen – schon damals standen der mit-Bandgründer Harry Jirsa tb und das musikalische Gewissen Claus Nemeth cl auf der Bühne und nach und nach gesellten sich Dieter Bietak co, Peter Hofmann p, Horst Bichler dm und Peter Rath b zu der exzellenten Oldtime-Band – ein swingendes und immer stimmungsvolles Vergnügen.

Diejenigen, die primär wegen der grandiosen Lieder des internationalen Musical-Stars, der niederländischen im doch eher hochländischen Österreich heimisch gewordenen Susan Rigvava-Dumas, gekommen sind, freunden sich mit jedem Arrangier-Kunststück von Bandleader Heinz Czadek tb mehr mit der Musik von Walter Fend, Dominik Fuss tp; Bobby Dodge b-tb, Niko Afentulidis, Martin Fuss sax; Erwin Schmidt p, Christoph Petschina b und Fritz Ozmec dm an. Die "reinen" Jazzfans, die sich keinen Ton der Band entgehen lassen wollen, stellen überrascht fest, daß auch eine klassisch ausgebildete Sängerin ungemein jazzig swingen kann.

Raphael Wressnig hat im Lauf der Jahre einen eigenständigen, explosiven und dennoch eleganten Orgelstil kreiert. Mit seinen satten Grooves zwischen Blues, Soul, Jazz und Funk ist er zum Inbegriff eines modernen Hammond B3-Organisten geworden. Nach seiner Nominierung als "Best Organ Player 2013" beim "Downbeat Critics Poll" führten ihn Tourneen durch den Süden der USA, von Mexiko bis Dubai, von Istanbul bis Kopenhagen, von Moskau bis in die Karibik. Mit der JAZZLAND-Premiere wendet er sich den legendären Blue-Note Aufnahmen zu: Jimmy Smith, Jack McDuff, Wes Montgomery, George Benson, Grant Green und Stanley Turrentine - dafür kann man sich keine kompetenteren Partner als Christian Havel g und Christian Salfellner dm vorstellen.

Bereits zum 10. Mal begibt sich Marianne Mendt & die MM Band auf Talentsuche. Über www.mmjazzfestival.at/nachwuchsförderung hat man die Möglichkeit, sich für die Audition im Jazzland anzumelden. Die Youngsters werden mit professionellen Könnern musizieren – Thomas Kugi ts, Oliver Kent p, Uli Langthaler b und Mario Gonzi dm – und die Besten werden wieder beim 10.MM-Jazzfestival in St. Pölten (03.-17.10.2014) mit dabei sein. Auch heuer wieder gibt es den MM Nachwuchs-Award und wir sind schon sehr gespannt, wer ihn dieses Jahr gewinnen wird. (Pressetext: MM)

Daß die europäische Klassik und der Jazz enge Verwandte sind, weiß man durch Friedrich Gulda und André Previn – nur Sänger die Schubert und Gershwin singen können sind nach wie vor eine Rarität, wenn man von Thomas Quasthof absieht. Und Huub Claessens!!! Der holländische Baß-Bariton graduierte 1988, gewann quer durch Europa renommierte Preise und gastierte an Opernhäuser zwischen London und Prag und hat schwierigste Opern- und Oratorien-Partien in seinem Repertoire. Nicht hauptberuflich, aber voller Freude bewegt er sich auch in Swing- und Jazz-Gefilden und die Herren Ryan Langer p, Johannes Strasser b und Walther Großrubatscher dm freuen sich darauf, ihn auf dieser Exkursion zu begleiten.

Der etwas kryptische Name der Band bezieht sich auf eine Zawinul-Komposition und das gesamte Repertoire der "Joe & Co. Nachfolger" kommt aus dieser herrlichen Be- und Hard-Bop-Ecke. Die Stamm-Mannschaft mit Otto Zach tp, Günther Klein as, Tom Müller ts und Werner Mras dm verstärkt sich mit Heribert Kohlich p, Alfred Winter b und Lili Kern voc und ein neuerlich grandioser Abend ist gesichert.

Für den Laien klingt ein Streichquartett wie das andere, doch der Experte und Fan unterscheidet zwischen einer Unzahl von feinen Nuancen zwischen New-Orleans und Chicago-Style oder Oldtime- und Revival-Jazz. Heute hören wir die Spielart wie sie nach dem Auszug der Giganten aus N.O. in den 40-er Jahren entstanden ist: Kurt Peyer tp, Wolfgang Straka tb, Günther Graf cl, Helmut Peyer bjo, Hans Bichler b, Gerd Stächelin dm.

Klassischen Swing, fetzigen Soul und Latin hören wir von der BBBB, die vom Markus Eckl tb (studierte bei Phil Wilson und holte sich Erfahrungen bei vielen Bigbands) zu neuen Qualitäten geführt wird. 60 Jahre Jazz-Geschichte & legendäre Vokal-Hits werden von Matthias Bertsch, Magnus Houska, Johannes Moser, Arthur Freysmuth, Peter Pich tp; Peter Heindl, Nathalie Harrer, Georg Pohl, Alexander Hauschka, Klemens Senn tb, Niklas Neuwirth, Elisabeth Hauschka, Stephan Richter, Angela Tunkel, Manfred Puksic sax, Nik Widmann p, Michael Birner g, Gerhard Koch, Daniel Homolka b, Tobias Neuwirth dm, Peter Löschnig, Stefanie Blahous voc gekonnt interpretiert.

Fast immer, wenn der großartige, alleskönnerische Pianist Aaron Wonesch vor unserem (schon ausbezahlten!!!) BÖSENDORFER sitzt, ärgere ich mich ein wenig, daß er zu wenig zur Geltung kommt. Denn er kann einfach zu viel, um auch nur einen Bruchteil davon in einem Konzert zu zeigen – besonders dann, wenn er in einer Band "versteckt" ist. Daher ist es mir überaus wichtig, ihn jetzt endlich einmal in der legendären Oscar-Peterson-Formel (p-g-b-dm) zu hören – und er hat heute in seiner Umgebung ebenfalls alleskönnerische Kollegen und zwar die Herren Martin Spitzer – Joschi Schneeberger – Anton Mühlhofer genau in besagter Formelreihenfolge (Ellis – Brown – Thigpen).
15.05. - Besetzungsergänzung: Diknu Schneeberger g. Es tritt also der seltene Fall ein, dass ein Quartett aus FÜNF Musikern besteht. Hörens/sehenswert!

Nur wenige traditionelle Jazzbands in Wien können sich über einen regelmäßigen Termin in einem Jazzclub erfreuen – die BN6 ist in solch glücklicher Lage und tritt regelmäßig an Mittwochen im gemütlichen "Martinschlössl" in der gleichnamigen Straße im 18-ten auf. Da dort die Sommerpause schon begonnen hat, springen wir mit Vergnügen ein und präsentieren Gerry Pfister tp&voc, Kurt Lang tb, Siegi Dietrich cl&as, Jürgen Pingitzer p, Peter Rath b und Leslaw Tenczar dm mit ihrem swingenden und traditionellen Mainstream ausnahmsweise einmal mitten in der Woche.

Es gibt nicht allzu viele europäische Jazz-Denkmäler - der aus Bosnien stammende serbische Trompeter Dusko Goykovich ist es zweifellos. Seine Karriere umspannt unglaubliche sechs Jahrzehnte und führte ihn von Jugoslawien in die USA und zurück nach Europa, und eine Liste seiner Mitmusiker und Bands ist ein "Who is Who" der moderneren Jazzgeschichte: Max Greger, Kurt Edelhagen, European Youth Band (mit Hans Salomon & Louis Armstrong), Albert Mangelsdorff, Carl Drewo, Heinz von Hermann, Sal Nistico, Maynard Ferguson, Woody Herman, Gunther Schuller, Kenny Clarke-Francy Boland, Peter Herbholzheimer, George Gruntz, Joe Haider (kommt demnächst), Tete Montoliu, Jimmy Heath, Tommy Flanagan und kürzlich erschien eine herrliche CD mit Scott Hamilton. Und dies ist nur ein kleiner Bruchteil seiner "Abschüsse...." Das erste Mal gastierte er 1973 bei uns (das Bild mit dem unvergessenen Saxophonisten Bobby Jones ist in unserer Galerie zu bewundern) und er ist visuell kaum um 5 Jahre gealtert – gleich geblieben ist seine überquellende Vitalität, sein Einfallsreichtum und seine modern-melodische Improvisationstechnik, in der man seine Wurzeln ebenso erkennen kann wie sein umfassendes Wissen und den Respekt vor der Jazzgeschichte. Die genaue Besetzung des diesmaligen Gastspielt von Dusko steht noch nicht ganz fest – die eminente deutsche Plattenfirma ENJA möchte eine neue live-CD produzieren und es kann daher noch ein Saxophonist dazu engagiert werden und auch am Baß gibt es noch ein kleines Fragezeichen (vielleicht der exzellente Martin Gjakonovski) – fest stehen schon der Italo-Slowene Renato Chicco am Bösendorfer und Vladimir Kostadinovic am Schlagzeug. Drei herrliche Abende, drei würdige Auftaktkonzerte für eine hoffentlich rundum grandioses Jazz Fest Wien 2014.

Beseelt von der gleichen Liebe zu einem aufgeschlossen, aktuellen modern-straight-ahead Jazz haben sich um die 1991 in Graz geborene Sängerin Nina Reiter fünf weitere, hochbegabte junge Musiker zusammengefunden, die sich im Verlauf ihres Studiums an der Konservatorium Wien Privatuniversität kennen und schätzen gelernt haben. Basierend auf dem musikalischen Konzept der großartigen Nancy Wilson / Cannonball Adderley Platte wurde ein Programm erarbeitet, das weit über das normale Thema-Solo-Thema Schema hinausgeht und den Gesang mehr in die Band integriert. Nina Reiter voc, Richard Köster tp, Martin Gasser as, Stephan Plecher p, Benjamin Zalud b, Peter Primus Frosch dm (Text: Roman Schwaller)