Von kleinauf an habe ich gerne geschrieben.
Ich erinnere mich sehr diffus an eine "Zwerg Bumsti"-Geschichte, die ich aus der "Wunderwelt" (was war das für eine herrliche Zeitschrift für Kinder) abgeschrieben habe, sie leicht modifizierte, um sie dann meiner Mutter als eigenes Werk zu präsentieren. Und in der Schule war ich immer einer der besten Aufsatz-Schreiberlinge, dessen erste schriftstellerische Karriere mit einem absoluten Triumph endete, als der von einem böswilligen Juror mit einem "Nicht Genügend" versehene Matura-Aufsatz von einer stadtschulrätlichen Kommission mit einem "Gut" qualifiziert wurde - ein Schicksal, das meinem Sohn fast deckungsgleich zustieß, als eine gleichermaßen arrogante wie schlichte Paukerin seine schriftlichen Ambitionen in Grund und Boden verdammte, weil er ihre politischen Ansichten einigermaßen abwegig fand - aber das ist ein anderes Kapitel, wir haben beide diesen frühen Schock in unseren Laufbahnen halbwegs unbeschadet überstanden ....
Ich habe mein ganzes Leben immer geschrieben - Aufsätze, Kurzgeschichten, Romane, Übersetzungen, Kritiken usw. usw. - und so ist mir die Abfassung der JAZZLAND-POST (fast) nie zur Last geworden - es hat mir immer Freude gemacht.
Und mir war von Anfang an klar, daß die JLP, also das geschriebene Wort in diesem Rahmen nie zum Selbstzweck werden durfte. Die JLP dient zur Information, sie soll die Jazzer dazu veranlassen ins JAZZLAND zu gehen, um dort die Musik, die wir alle lieben, zu hören, um sie so am Leben zu erhalten.
Und daher ist die JLP niemals "schön" gewesen. Wir haben uns niemals um einen Vielfarbendruck, Hochglanzpapier und graphische Meisterschaft bemüht (wir hatten auch kein Geld dazu) und wir sind daher auch nicht traurig, wenn die Ausgaben aus den früheren Jahren heute eher bescheiden und visuell primitiv wirken - sie sollten ausschließlich der Kommunikation dienen und ein leistbarer Werbeträger für unsere herrliche Musik sein.
Und das ist gelungen, denn sonst gäbe es das JAZZLAND heute nicht mehr.
An dieser Stelle unserer Homepage findet man nun die von meiner Tilly gestalteten und vom gemeinsamen Julius sorgfältig gescannten Titelblätter und die Programmübersicht der nun schon über 52-jährigen JAZZLAND-Geschichte - für manche sicherlich schöne Erinnerungen, für die Jungen ein Hinweis auf das, was sie versäumt haben und für alle ein Beweis, wie unendlich vielfältig, herrlich, lebendig und wahrscheinlich auch zeitlos die Musik ist, auf die wir alle stehen . . . .
Tilly & Axel Melhardt