Do.1.3. |
|
|
Es war natürlich nie ein richtiger Religionskrieg, aber es lief in den 50-er Jahren schon ein Bruch durch die Jazz-Gemeinde - auf der einen Seite stand man auf die coolen Klänge von der West-Coast, auf der anderen schwörte man auf die eher heißen, von Harlem her angehauchten Sounds aus der 52.Straße. Thomas Schwetz ts&cl, Heinz Czadek tb, Christian Havel g, Christoph Petschina b und Walther Großrubatscher dm halten sich aus diesen antiken Streitereien heraus - sie bringen in ihrem Programm diverse Ohrenschmäuse von beiden Küsten. |
Sa.3.3. |
|
|
Swingende Tanzmusik aus den 20-er Jahren und tanzbarer Jazz aus den 30-er Jahren sind das Jagdgebiet aus dem sich die neun Herren aus den Niederlanden ihr Repertoire holen. Seit vielen Jahren zählen sie zu den hochwillkommenen Stammgästen, denn so gut und vielfältig auch die Wiener klassische Jazz-Szene ist - solch eine Band haben wir (leider) nicht. Ad Houtepen co & cl & as & voc, Peter Iwan co, Victor Bronsgeest tb & voc, Ronald Janssen Heytmeyer cl & as, Hans Bosch cl & ts, Andor Lukacs p, Tom Stuyp bjo, Paul Habraken sousa, Peter den Boer dm |
"My Baby Knows How" - CAT-CD7111 |
Mo.5.3.
Di.6.3. Mi.7.3. |
|
|
Die MBB ist in vielen Hinsichten bemerkenswert - man spielt mit weißer Haut die Musik der Schwarzen aus dem Süden der USA viel authentischer, als die meisten Einwohner des Mississippi-Deltas, was viele Blues-Enthusiasten aus dem Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten mit einigem Neid erfüllt, man leistet sich den Luxus in einer Band zwei Spitzengitarristen zu haben, was sich nicht einmal ein Muddy Waters leistete, und man spielt unverdrossen eine herrliche, immens vielfältige und abwechslungsreiche Musik, die zwar nur aus drei Akkorden besteht, und die trotzdem die Wurzel der gegenwärtigen Popmusik ist - selbst aber unmodern ist. Erfreulicherweise gibt es noch sehr viele, die so wie ich und die Herren Erik Trauner g & voc & hm, Markus Toyfl g, Thomas Hornek p, Daniel Gugolz b & voc und Peter Müller dm auf Begriffe wie "zeitgeistig" und "innovativ" pfeifen. Gute Musik bleibt immer aktuell - von Bach bis Parker und von Robert Johnson bis Gustav Mahler. |
MOJO BLUES BAND & RED HOLLOWAY - Live im Jazzland
EMI Austria CD 724 38 37 72 728 |
Do.8.3. |
|
|
Eine kunterbunte Mischung aus Liedern aus dem Bereich des Modern-Jazz, Swingstandards und klassische Kompositionen, garniert mit Kompositionen der Bandmitglieder und so manches Schmankerl aus Wien - so vielfältig sieht das Programm von JUST FRIENDS aus. Und nicht weniger ungewöhnlich ist die Besetzung, die - meines Wissens nach - in der Jazzgeschichte einmalig ist: Karl Hodina acc & voc, Richard Oesterreicher hm, Gerd Bienert g, Albert Kreuzer b, Tom Henkes dm. |
Die erste CD der Gruppe ist bei Auftritten erhältlich! |
Fr.9.3. |
|
|
Wenn man neugierig ist, wie die Beatles-Nummer "Drive my Car" klingt, wenn sie von einer erstklassigen Jazzband interpretiert wird, der sollte sich nicht nur die untenstehende CD kaufen, sondern lieber darauf "gamblen", daß die Herren Thomas Kugi ts, Harry Gansberger p & organ, Christian Havel g, Harry Putz b, Anton Mühlhofer perc und Andy Weiss dm so gütig sind und diese auch in das heutige Repertoire aufnehmen. Denn so schön auch eine CD sein kann und ist - die Musiker bei der Arbeit zu beobachten, ist noch viel schöner. Und das JAZZLAND muß auch leben... |
|
Sa.10.3. |
|
||
Jede traditionelle Jazzband klingt (fürden Experten) anders - und das ist kein Wunder. Kann sich der Klassiker auf gedrucktes Notenmaterial verlassen, muß der Jazzer sich meist auf alten Tonträgern an sein Spielideal heranpirschen. Darum klingt der "Basin Street Blues" - wenn ihn die "Stampfer vom Flußufer" spielen - vollkommen anders als bei ihren Kollegen. Und außerdem verachten Kurt Lustig co, Wolfgang Straka tb & voc, Herbert Swoboda cl, Roland Roger p, Oskar Rast bjo, Martin Stanzl tuba & voc und Franz Kantz dm jegliche Verstärkung, was dem Sound der Band einen zusätzlichen, spezifischen Reiz verleiht.
|
Mo.12.3. |
|
|
Wenn mich nicht alles täuscht, ist hier ein sensationelles Duo im Entstehen. Zwei Vollblutmusiker an Gitarre und Stimmbändern - der Erik noch zusätzlich auf der mouthharp - unternehmen aufregende Streifzüge durch die aufregenden Blueslandschaften und begeistern das Publikum durch fetzige Gitarrenduelle ebenso wie durch fast lyrische Interpretation alter und bekannter Titel und höchst interessanten eigenen Kompositionen - immerhin hat der große und unvergessene Champion Jack Dupree auf einer seiner letzten CDs einen Song von Erik Trauner interpretiert. |
Spezialist für Klassik, Jazz Audiophile & more 1040 Wien, Kettenbrückengasse 18/3 - Tel & Fax: 585 57 80 |
Di.13.3. |
|
|
Und weil wir schon beim Blues sind - ohne Al Cook würde es bei uns wahrscheinlich überhaupt keine Blues-Szene geben. Er war es, der schon in den frühen 60-er Jahren die Musik von Robert Johnson, Charlie Patton und Blind Lemon Jefferson interpretierte und sozusagen als Einmannbetrieb auf die echten Wurzeln der Musik des 20.Jahrhunderts verwies - damals von manchen milde belächelt, heute als eine der raren und echten Bluespersönlichkeiten geachtet, der trotz seiner weißen Hautfarbe geheimnisvolle schwarze Wurzeln zu besitzen scheint. Seine nun schon länger existierende Band hat mit Charlie Hloch p & voc und Harry Hauzenberger dm zwei "ausgefuchste" alte Hasen aufzuweisen, die genau das mitbringen, was "Cooksie" braucht. |
Mi.14.3. |
|
||
So wie der Blues in Wien den Al Cook als Stammvater hat, so ist der leider in Wels in der "Verbannung" lebende Martin Pyrker der Adam des Boogie Woogie in Österreich. Er hat diese in den 20-er und 30-er Jahren in den Honky Tonks (und auch in den Puffs) im Süden der USA entstandene Musik bei uns wieder populär gemacht und ohne ihn gäbe es wahrscheinlich auch nicht den nun schon arrivierten Tibor Grasser, der sich mit Daniel Ecklbauer und Wolfgang Pöll eine junge und ausgezeichnete Konkurrenz zum "batteln" einlädt - immerhin sind ja alle drei Otahal-Schüler.
|
Do.15.3. |
|
|
Der wohl ältest-gediente aller Wiener Bandleader - seine Band gibt es seit über 40 Jahren - liebt natürlich Basie und Ellington und Goodman, aber sein Überdrüber-Heros ist und bleibt wohl auch Woody Herman. Aber natürlich finden sich auch immer wieder Hits aus dem Bandbook der legendären Thad Jones/Mel Lewis Bigband in seinem Repertoire. Meist setzt sich die Band wie folgt zusammen: Martin Orwalder, Lorenz Raab, Franz Binder, Manfred Holzhacker, Gerhard Zwickl, tp; Heinz Czadek, Charlie Wagner, Bobby Dodge, Ursula Niederbrucker tb; Alexander Ehrenreich, Martin Fuss, Thomas Huber, Helmut Strobl saxes, Michael Starch p, Albert Kreuzer b und Fritz Ozmec dm - aber bei so einem großen Orchester muß man immer wieder mit Edelst-Substituten rechnen. |
"Swingtime Live" CD-CIPA 3002-2 |
Fr.16.3. |
|
|
Eigentlich überlegt die Band momentan, wie man das 40-Jahres-Jubiläum standesgemäß feiern sollte - eine Reise nach New York war geplant, aber der irre Dollarkurs macht nicht nur allen Veranstaltern und daher auch dem JAZZLAND Schwierigkeiten. So feiert man - vorderhand - intern und stockt das ohnehin schon immens umfangreiche Repertoire auf. Natürlich sind auch die neuen Nummern von Louis Armstrong, King Oliver, Jelly Roll Morton, George Lewis und den anderen Giganten des klassischen Jazz - aber wie sie interpretiert werden, ist eindeutig spezifisch für diese Superband aus Wien, die seit Jahrzehnten zur absoluten Spitze des europäischen Jazz zählt. Helmut Plattner tp&ss&p, Walter Terharen tb&p, Siegi Dietrich cl&as, Franz Luttenberger p&tp, Udo Ehmsen bjo & g, Hans Bichler b und Gerd Stächelin dm&voc. |
CD "Live at JAZZLAND" - Groove 99450-2 - Ein "Muss"!!! |
Sa.17.3. |
|
|
Wenn ich eines in den inzwischen schon 29 Jahren, in denen ich das JAZZLAND musikalisch leiten darf, gelernt habe, dann ist es, mich niemals zu wundern, wenn ein Musiker aus der USA daher kommt, von dem ich noch nie etwas gehört habe - und der gleichzeitig großartig ist. Von Dan Michael Colbert habe ich noch nie etwas gehört, ich weiß nur, daß er ein Freund von Helmut Schiener bs ist, in Jackson, Mississippi, lebt und Klavier, Saxophon und Klarinette spielt und immens singen soll. Da gibt es nur eines: lassen wir uns überraschen (Ostern steht ja vor der Tür). Von der STANTON BIGBAND wissen wir mehr - auch bei ihrem 147.Auftritt im JAZZLAND werden sie uns mir ihrer swingenden Mischung der Hits der 30-er und 40-er Jahre begeistern. Kurt Lustig, Heinz Altwirth, Augustin Lehfuss, Jazzy Grussmann, Bastian Stein tp, Gereon Wolter, Ursula Niederbrucker, Peter Jackelj tb, Gerhard Wessely, Hartwig Eitler, Günther Bruckner, Thomas Gensthaler saxes, Roland Roger p, Martin Bayer g, Peter Bauer b, Harald Hering dm. Es sei jetzt schon angekündigt: beim 150. Auftritt der Bigband ist ein Fest fällig |
Mo.19.3. |
|
|
Daß der Jazz auch kommerziellen Zwängen unterliegt, ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Eigentlich hätte heute Kurt Rosenwinkel (den wir schon mehrmals zu Gast hatten) mit Mark Turner (immerhin einmal bei uns) in der "Rising Star Serie" auftreten sollen - aber irgendwer winkte mit einem Geldbündel - und die Manager der beiden Musiker sagten die schon abgemachte Tournee kurzfristig ab. Dem Jazzgott sei Dank, daß das Hopper-Management in Italien einen grandiosen "Ersatz" gefunden hat: Der geniale Pianist Michel Petrucciani spielte am liebst alleine, doch als er den Alt- und Sopransaxophonisten Stefano di Battista und seinen Kollegen, den Trompeter Flavio Boltro, hörte, beschloß er, eine Band zu gründen. Inzwischen sammelte Stefano auch mit Granden wie Nat Adderley, Walter Booker, Daniel Humair und Jimmy Cobb viele Erfahrungen, und er gilt heute als einer der wichtigsten Persönlichkeiten das aktuellen Jazz in Italien und weitester Umgebung. Von seinen Kollegen sind uns Eric Legnini p, und Andre Ceccarelli dm unbekannt (aber sicherlich von hoher Klasse), den Bassisten Rosario Bonaccorso b hörten wir mit großer Begeisterung 1997 mit dem Mark Nightingale - Dado Moroni Quartett, und ich traf ihn bei einem Italien Trip bei einem Konzert mit Enrico Rava hocherfreut wieder - er ist auch ein "Kracher". |
Di.20.3.
Mi.21.3. Do.22.3. Fr.23.3. |
|
|
Endlich können wir unseren Stammgast aus London etwas ausführlicher präsentieren. Die herrliche Dana Gillespie, die vor rund 20 Jahren als Schauspielerin ins "English Theatre" kam und in Wien als Bluessängerin zu einem Begriff der Szene wurde. In ihrem Programm zeigt sich, wie immens vielfältig der Blues und Boogie ist - von einem sehr stimmungsvollen fast lyrischen "Organ Grinder" über den klassischen "St.Louis Blues" geht es zum boogieverwandten "Big Boy" und so manchem fetzigen Rhythm&Blues-Song mit nicht immer ganz jugendfreien Texten. Ein absolut kongenialer Partner ist nun schon seit Jahren der unheimlich druckvoll agierende Pianist Joachim Palden, der trotz seiner Zwillinge immer noch zum Üben kommt, und sich so zu einem der absoluten Top-Spezialisten des Boogie Woogie in Europa entwickelt hat. Der seit rund 40 Jahren in der Jazzszene präsente Saxophonist Peter Kölbl und stets swingende Drummer Harald Hering runden eine auch nach internationalen Maßstäben herausragende Band ab. Unser Tip: kommen Sie schon während der Woche - Freitag wird das landl übergehen! |
Sa.24.3. |
|
|
Was sich in 40 Jahren so alles ändert - von den originalen Bandmitgliedern der BHJB ist nur noch der Horst Bichler dm mit dabei - und ob der heute spielt, weiß man noch nicht sicher, denn der übermütige, junge Spund hat sich beim Skifahren den Oberarm gebrochen. Aber wenn alles gut geht, da werden wir seinen swingenden Wettling-Sound, der für echten Chicago-Jazz fast unverzichtbar ist, wieder bewundern können. Und hier der Rest der illustren Mannschaft: Franz Luttenberger tp&p, Willy Meerwald tb, Alfons Würzl cl&ss, Humbert Augustynowicz p und Martin Treml b. |
Barrelhouse Jazzband "40 years Chicago & Swing" |
Mo.26.3. |
|
|
Orgeln hört man eigentlich ziemlich selten im Jazz - das liegt sicherlich auch daran, daß es sich um ein doppelt schweres Instrument handelt, schwer zu tragen und zu spielen. Unser Erwin Schmidt ist Tragender und exzellenter Musiker, der seine Hammond mit Hilfe von Herwig Gradischnig ts, Christian Havel g, Joris Dudli dm leicht in den Keller hieven und den Abend mit Hilfe derselben Herren auch grandios und swingend gestalten kann. Wie ich die an Arbeit und Vergnügen beteiligten Musiker kenne, werden wir einen sehr erfrischenden Cocktail aus Standards des modernen Mainstream, aber sicherlich auch sehr einfallsreich selbst verfertigte Kompositionen hören. |
Di.27.3.
Mi.28.3. Do.29.3. Fr.30.3. Sa.31.3. |
|
|
Der am 31.5.1927 in Helena, Arkansas geborene Multi-Instrumentalist James Holloway, den aber alle nur "Red" nennen, ist für unsere Stammgäste ein alter, vertrauter Freund. Wir hörten ihn 1992 mit den legendären JAZZLAND ALL STARS und schon öfters als Solo-Attraktion, wo er uns im Zusammenspiel mit verschiedenen Wiener Bands bewies, daß er einer der wenigen Größen des Business ist, der gleichermaßen im Jazz wie im Blues zu Hause ist. Seine Karriere begann schon in den 40-er Jahren, er nahm damals unzählige Platten mit den interessantesten der Rhythm&Blues-Combos auf, und so manches prägnante ts-Solo der diversen Bands von "Drifters" und allen möglichen anderen Gruppen stammt von ihm. In den 50-er Jahren leitete er ein Musiklokal, den bekannten "Parisian Room" in Los Angeles, und unterrichtete an der lokalen Musikuniversität. Weitere Bluesmeriten holte er sich als Kollege von John Mayall, jazzig hörte man ihn unter anderem mit Sonny Stitt, Ray Brown und Harry Edison. In Wien spielte er mit Axel Zwingenberger und der Mojo Blues Band herrliche CDs ein, wo er auch als ausdrucksstarker Blues-Shouter zu bewundern ist und die - international gesehen - zu den interessantesten Produktionen aus Österreich gehören. Diesmal hören wir Red mit Swing- und Modern-Jazz-Bands und auch in einer Bluesformation. Am Di. beginnen wir mit dem Christian Plattner Quartett (C. P. cl&as&ts, Herbert Swoboda p, Martin Treml b, Walther Großrubatscher dm), am Mi. mit Jazzklusiv (Herbert Swoboda cl & p, Martin Spitzer g, Harald Putz b, Joris Dudli dm), am Do. mit dem Gerd Bienert Quartett (G. B. g, Heribert Kohlich p, Albert Kreuzer b, Andi Weiss dm), am Fr. bluesig mit dem Joachim Palden Trio (J. P. p, Peter Kölbl ts&as, Harald Hering dm) und am Sa. schließlich mit Together (siehe 28.4.). Eine grandiose Woche!!!
Programmänderung: Der amerikanische Spitzendrummer Bobby Durham hält sich momentan in Italien auf und erfuhr über unsere Internetseite vom Gastspiel seines Freundes Red Holloway. Bobby spielte in seiner langen Karriere mit so gut wie allen Großen des Jazz, jahrelang war er der Drummer von Ella Fitzgerald und Oscar Peterson - und die Wiener Drummer, die schon für die Begleitung von Red Holloway engagiert sind, freuen sich darauf, zumindest einen Set lang ihrem Idol auf die Finger schauen zu dürfen. |
Art Farmer Quintett - live at jazzland Art Farmer flumpet, Harry Sokal ts & ss, Fritz Pauer p, Paulo Cardoso b, Mario Gonzi dm - Aufgenommen am 3. & 4.1.1998 Erhältlich im JAZZLAND, Online-Bestellung (Postversand) auf unserer Homepage und in gut sortierten Plattenläden - auf KOCH JAZZ - 33321-2 |
Di.3.4. |
|
|
Für Peter war Memphis eine Reise wert. Zusammen mit dem Bluesexperten Johnny Parth, der für Lebenswerk eine hohe Auszeichnung der amerikanischen Blues-Szene erhielt, besuchte Peter Memphis, und errang dort bei einem Contest den 3. Platz unter fast 100 Teilnehmern - und viele der Zuhörer empfanden ihn als den wahren "Sieger". Mit bewegenden Kompositionen beschrieb Peter Kern sein bisheriges Leben und beendete seinen Vortrag mit einem Song von Frank Stokes - als Verbeugung vor dem Veranstaltungsort. Das ist doch wirklich Grund genug, den Peter einmal ganz alleine mit seinem grandiosen Memphis-Programm zu vorzustellen. |
Peter Kern auf Document Records DOCD 7006 |
Mi.4.4. |
|
|
Die Jazzgeschichte wiederholt sich - waren in den rund 100 Jahren der Großen Jazzhistorie eigenständige männliche Sänger eine Mangelware, so haben wir auch in Wien ein "Überangebot" an exzellent singenden Damen. Eine davon ist die vor rund 30 Jahren in Wagrein, Salzburg geborene Annemarie Höller, die - wie so viele Stars aus den USA - ihre ersten stimmlichen Erfahrungen in der Kirche hatte, wo man erfreulicherweise auch Spirituals & Gospels zu singen pflegte. 1994 stieß sie auf die Talenteschmiede von Elly Wright und ist seither mit einer Vielzahl von ausgezeichneten Bands zu hören. Ihre jetzige Zusammenarbeit mit JAZZKLUSIV (Herbert Swoboda cl & p, Martin Spitzer g, Harald Putz b, Joris Dudli dm) ist kein Zufall - diese Herren bewiesen schon vor Jahren als sie die berühmte Holländerin Gretje Kauffeld begleiteten ihre große Meisterschaft in dieser wichtigen Sparte des Jazzens. |
Do.5.4.
Fr.6.4. |
|
||
Der niederländische Barde Hans Theessink war und ist stets ein Grenzgänger zwischen authentischem Blues und modernen zeitgemäßen Ausformungen dieser ursprünglichen Musik des US-Südens. In seinen zahlreichen und sehr erfolgreichen CD-Produktionen gelingt es ihm immer, interessante Brücken in alle musikalischen Richtungen zu schlagen - im JAZZLAND hören wir ihn aber alleine mit seinen Gitarren, seiner sonoren Stimme und seiner Mouthharp - hier kann er zum x-ten Male beweisen, daß er durch seine Persönlichkeit, durch sein Feeling und durch seine Fähigkeit dieses Feeling auch seinem Publikum zu übermitteln einer der ganz Großen des europäischen Blues ist. Kein Wunder, daß er überall als "Euro-Bluesman" äußerst populär ist.
|
Sa.7.4. |
|
|
Dem klassischen Jazz hat man schon oft das Ende prophezeit: das erste Mal schon in den 40-er Jahren als der Be-Bop in der Hochblüte stand, als Antwort kamen damals die immensen Aufnahmen der alten, vergessenen Herren aus New Orleans, und George Lewis und Bunk Johnson und ihre Freunde erhielten endlich die verdiente Popularität - aus diesem Umfeld durften wir in den 70-er Jahren noch Größen wie Alton Purnell, Luis Nelson, Thomas Jefferson und andere präsentieren. Ihren volksliedhaften Stil halten Helmut Peyer tp, Walter Terharen tb & voc, Günther Graf cl, Kurt Peyer bjo & voc, Hans "Bibi" Bichler b & voc und Gerd Stächelin dm & voc bei uns am erfreulich stabilen Leben - international besorgt dies mit viel mehr Resonanz und viel weniger Können ein Mann wie Woody Allen. |
Mo.9.4.
Di.10.4. Mi.11.4. Do.12.4. Fr.13.4. Sa.14.4. |
|
||||
Blues, Boogie-Woogie, New-Orleans-Jazz, Chicago-Jazz und Swing - es gibt keine Spielart des klassischen Jazz, in der die österreichische (und auch europäische) Jazzlegende Oscar Klein nicht zu Hause ist. Unermüdlich betourt der Trompeter, Gitarrist und Entertainer die kleinen bis großen Jazzclubs, die internationalen Festivals und die prominenten Konzerthallen und sorgt zwischen Scheibbs und Palermo, London und Dresden und Ascona und Stockholm für volle Häuser. Man hat nicht vergessen, daß er als zentrale Persönlichkeit die erfolgreichsten traditionellen Jazzbands der 50-er und 60-er Jahre entscheidend prägte: die Dutch Swing College Band aus Holland, die Tremble Kids aus der Schweiz und unsere unvergessene Fatty George Band. Wir hören ihn diesmal am Mo. bluesig mit dem Michael Pewny Trio feat. Kathi Kern (M.P. p, K.K. g&voc, Hans "Bibi" Bichler b, Gerd Stächelin dm&voc), am Di. sehr swingend mit JAZZKLUSIV (Herbert Swoboda cl & p, Martin Spitzer g, Harald Putz b, Joris Dudli dm), am Mi. mit der Swing Connection (Hans Salomon ts, Heribert Kohlich p, Martin Treml b, Rudi Staeger dm) des auch schon seit Mitte der 50-er Jahre aktiven Trompeters Eddie Salmen, am Do. dann wieder extrem swingend mit Martin Breinschmid & Erwin Schmidt Trio (M.B. vib, E.S. p, Joschi Schneeberger b, Walther Großrubatscher dm), am Fr. dann klassisch mit der Original Storyville Jazzband (Helmut Plattner tp&ss&p, Walter Terharen tb&p, Siegi Dietrich cl&as, Franz Luttenberger p&tp, Udo Ehmsen bjo & g, Hans "Bibi" Bichler b, Gerd Stächelin dm&voc) und schließlich Sa. im Geiste von Eddie Condon - inklusive der berühmten Vierer-Frontline - mit den Chicago All Stars (Willy Meerwald tb, Herbert Swoboda cl, Christian Plattner ts, Horst Gehringer p, Martin Treml b und nochmals der Sehrganzgroßrubatscher dm - der mich Zeile um Zeile kostet.
|
Di.17.4.
Mi.18.4. |
|
|
Obwohl er jahrelang im Ausland lebte ist Heinz von Hermann immer ein untrennbarer Teil der Wiener Jazzszene gewesen. Auf der Geige klassisch ausgebildet, kam er erst mit 17 Jahren mit dem Jazz in Berührung - Fatty George war sein Klarinettenlehrer, alle anderen Instrumente erforschte er autodidaktisch. Nach ersten und sehr erfolgreichen Gehversuchen in den Wiener Jazzclubs, ging er Ende der 50-er Jahre mit Uzzi Förster nach Deutschland und begann so seine Wanderjahre, die ihn nach Nordafrika, Frankreich, Italien und Spanien führten. Von da an liest sich die Liste seiner Musikerkollegen wie ein "Who is Who" des Modern-Jazz. Neben seiner Tätigkeit an diversen Hochschulen (Leiter des Jazzabteilung des Konservatoriums in Klagenfurt) und seiner Solistenarbeit in renommiertesten Bigbands (Peter Herbolzheimer u.a.) leitet er jetzt seit einigen Jahren sein "Jazz ahead"-Projekt, mit dem er ausgedehnte Tourneen durch ganz Europa und auch nach Fernost unternommen hat. Zweiter Star des Abends ist die amerikanische Sängerin Judy Niemack, die in den Kirchen Kaliforniens begann, bei Werne Marsh studierte und auf ihrer "Credit-Card" Größen wie Lee Konitz, George Benson, Toots Thielemanns, Dave Brubeck, James Moody und Clark Terry verzeichnet hat. Sie teilt ihre Zeit zwischen New York und Berlin, wo sie als erste Frau die Professur an einem Deutschen Jazz-Konservatorium erhielt. Der wahrhaft illustre "Rest" der Band sind alte Bekannte und Stammusiker im 'landl: Erwin Schmidt p, Uli Langthaler b und der ständige Drummer von Toots Thielemanns und Peter Herbolzheimer, der in Belgien lebende großartige Italiener Bruno Castellucci. |
Do.19.4. |
|
|
Wenn man dem Geiger und Saxophonisten Paul Fields etwas vorwerfen kann - stilistische Engstirnigkeit und musikalische Einseitigkeit ist es nicht. Wer kann sonst noch von sich behaupten einerseits mit den RED HOT PODS klassischen und traditionellen Jazz gespielt zu haben und gleichzeitig Mitglied des MASTERS OF UNORTHODOX JAZZ gewesen zu sein. Wer sonst noch spielte in Country&Western Bands, bei André Heller, in einem Zigeuner-Jazz-Ensemble und in einer Gruppe, die sich ernsthaft mit dem Wiener Lied beschäftigte - und ich fürchte, diese Aufzählung ist höchst unvollständig, es müßten noch einige Meriten in sie aufgenommen werden. So ist auch nicht verwunderlich, daß sich der Pauli auch in seiner Zusammenarbeit mit Martin Spitzer g und Harry Putz b keinerlei stilistische Fesseln anlegen läßt - aber es wird swingen. |
Fr.20.4. |
|
|
Viktor Plasil ist eine österreichische Drummer-Legende. Diesem Statement werden nur Uneingeweihte widersprechen, denn seit dem 2.Weltkrieg saß und sitzt er auf dem Schlagzeugersessel der besten und renommiertesten Jazzformationen in diesem Lande. Ob noch in den letzten Kriegstagen mit Mytteis, Landl & Co (dokumentiert auf der hochinteressanten CD "Steffl Swing") und nach 1945 mit heimischen Größen wie Johannes Fehring, Horst Winter, den ursprünglichen Austrian All Stars mit Hans Salomon und Joe Zawinul, Friedrich Gulda, Hans Koller und so gut wie allen anderen und dann später im JAZZLAND bei legendären Sessions mit Eddie "Lockjaw" Davis (der ihn immer wegen seines seriösen Outfits "The Banker" nannte), Vickerl war immer ein Garant für eine swingende und rhythmisch explosive Atmosphäre. In seinen NAAST hören wir: Heinz Czadek tb (als hochwillkommener Gast), Thomas Huber ts, Humbert Augustynowicz p, und Uli Langthaler b. |
Sa.21.4. |
|
|
|
Mo.23.4. |
|
|
Bei dem herrlichen Konzert mit der Sängerin Melissa Walker im Jahre 1999 wohnten - um den Geheimrat zu zitieren - zwei Seelen ach in unserer Brust. Einerseits waren wir alle von der Vokalistin begeistert, andererseits wünschten wir uns, sie würde etwas weniger singen, denn wir wollten etwas mehr von dem grandiosen Pianisten hören. Jetzt geht dieser Wunsch in Erfüllung - mit großer Freude präsentieren wir jetzt also das MAKOTO OZONE TRIO. Der 1961 in Kobe geborene Makoto ist durch seinen pianierenden Vater erblich belastet und mit vier Jahren spielte er schon den Blues auf einer Hammond. Nach ersten Konzerten in seiner Heimat, begann er 1980 in den USA zu studieren und veröffentlichte 1984 mit Gary Burton und Eddie Gomez sein erstes, reich bejubeltes Album. In den folgenden Jahren erschienen eine ganze Reihe von herausragenden Einspielungen, und Makoto wurde zu einem der Topstars der Szene in Japan und erlangte auch in den USA den Ruf eines Spitzenpianisten der gleichermaßen in Jazz & Klassik und als Solist & Begleiter seinen Mann stellt. Wir hören ihn mit seinem ständigen Trio - Kiyoshi Kitagawa b und Clarence Penn dm. |
Di.24.4. |
feat. Frank Main & Jacqueline Patricio |
|
Natürlich wird Frank Main voc dem unvergessenen Frank Sinatra Reverenz erweisen, und man hört auch von der neuen Sängerin Jacqueline Patricio Erstaunliches, aber gleichwertig wird auch das swingende Programm der immensen Bigband zum Tragen kommen, die unter der Leitung von Hans Salomon unzweifelhaft zu den absoluten Glanzpunkten der heimischen Jazz-Szene zählt: Rudi Pilz, Gerhard Zwickl, Manfred Holzhacker, Walter Fend tp, Bobby Dodge, Christian Radovan, Dominik Stöger, Cyriak Jäger tb, Martin Fuss, Thomas Faulhammer, Thomas Kugi, Thomas Huber Christian Maurer saxes, Aaron Wonesch p, Rens Newland g Johannes Strasser b, Walter Grassmann dm |
Frank Main "Swinging Live In Vienna" JM 2015-5 Hans Salomon: "Speak Low" JM-2028-2 |
Mi.25.4. |
|
|
Etwas kryptisch der Vorstellungstext dieser neuen Band: "Sie - "SO WHAT" -, unser kürzlich erworbenes gemeinsames Segelschiff schaukelt zur Zeit nach erfolgreicher Maiden Voyage in der Hardbop Sea. Von diesen reichen Gewässern aus unternehmen wir ausgedehnte Streifzüge in die verschiedensten Richtungen, immer auf der Suche nach Soulfood, für dessen delikate Zubereitung wir über reichlich Kenntnisse verfügen (Sweet Pepper, Sadness Soda)." Stefan Pelzl ts & fl & comp - Leiter der Gruppe "Juju", zahlreiche ORF-Produktionen und Festivalauftritte, Robert Schönherr p & comp - Mitbegründer der Jazzrock Formation "Incognito", arbeitete auch mit Hans Salomon, Cornelia Giese und Martin Fuss, Walter Strohmaier b - jazzte in 40 Jahren u.a. mit Fatty George, Erich Kleinschuster, Fritz Pauer, Art Farmer und über 150 Gaststars im JAZZLAND, leitet seit 22 Jahren "Together", Werner Mras dm - musizierte mit Wiener Roma, studierte bei Jano Stoijka, Aufnahmen mit Orchester Radio Novi Sad, Gründer der Latinband "Ado Ado" und Sieger bei Bandwettbewerb im "Metropol". |
Do.26.4. |
|
|
Die Elly Wright - das ist Wiener Jazz-Urgestein. Zuerst kannte man sie als flippige Boogie-Tänzerin, dann verriet sie mit ersten Vokalambitionen Riesentalent und schließlich schliff Meister Leo Wright mit seinem immensen Wissen und Fühlen um den Jazz aus seiner Frau den heutigen Diamanten. Besonders erfreulich ist es, daß sie nicht müde wird, dieses Wissen auch weiter zu geben. So stammt auch ihre Kollegin Inge Pischinger aus ihrer Talenteschmiede - sie hat mit ihrem sehr gospel- und auch bluesbeeinflußten Vortrag einen Weg gefunden, der beim Publikum - also bei Euch - und auch beim Trio (Aaron Wonesch p, Joschi Schneeberger b und Walther Großrubatscher dm) großen Anklang findet. |
Fr.27.4. |
|
|
|
Rare Aufnahmen von den Österreichischen Jazzfestivals der Jahre 1966 bis 1968 Info bei Werner Christen - Tel.&Fax 522-87-66 |
Sa.28.4. |
|
|
Einer der Lieblingsmusiker unseres unvergessenen Freundes Eddie "Lockjaw" Davis war Peter Kölbl as - "If he turns professional, he would be a star!" pflegte "Ederl" zu sagen. Aber der leidenschaftliche Lehrer unterrichtet (noch) nach wie vor und pflegt sein Hobby mit ebensolchem Eifer. Heißer Be- und swingender Hard-Bop mit dem russischen Trompeter Alexander Fisher, dem ebenso jungen wie erstaunlichen Pianisten Heribert "Happy" Kohlich, dem Bandgründer Walter "Wastro" Strohmaier am Bass und dem zwischen Dänemark und Wien pendelnden Drummer Fritz Ozmec. Der einzige "Fehler" der Band: Man wartet jetzt schon einige Jahre auf eine neue, aktuelle CD - die alten "Scheiben" (u.a. mit Art Farmer und "Jaws") sind seit Jahren vergriffen. |
Mo.30.4. |
|
|
Nein - es ist kein Tipfehler. Posaunist Walter Terharen sitzt in dieser altehrwürdigen Band am Pianistenstuhl, den er auch inne hatte, als der Schreiber dieser Zeilen 1956 in die Jazzszene stolperte. Auch Eddie Salmen tp, Norbert Vas tb, und Werner Tritta bjo tummelten sich damals im "Hot Club de Vienne", wo man wöchentlich einmal "live" jazzte. Die Herren Emmerich Kutrovatz cl, Wolfgang Steubel tuba und Rudi Staeger dm waren damals noch nicht mit dabei, daran sieht man, daß er sich bei ihnen um junge Spunde handelt. Fein swingender traditioneller Mainstream-Jazz an einem "falschen" Samstag, den man ohne schlechtes Gewissen besuchen kann, denn die Fackelumzüge vor dem "Tag der Arbeit" sind auch nicht mehr das Wahre..... |