Story des Monats

Juli - August 2012


Kapitel 15 einer (möglichst) langen Serie .....
Axel Melhardt Axel Melhardt plaudert:

Diese "Story des Monats" kann natürlich nur ein Thema haben:
40 Jahre Jazzland - Das Musikerfest
am 17.6.2012.
 
40 Jahre-Würstelparty - Axel und Tilly Melhardt Würstelstand von Heinz Blaser 40 Jahre-Würstelparty - Spendenaufruf von Franz Luttenberger
"Einzug der Jubiliatoren"
Axel und Tilly Melhardt
Heinz Blaser's Würstelstand-Spezialaufbau - Version Jazzland Franz Luttenberger's Spendenaufruf für die Generalüberholung des Bösendorfer
Mehr Fotos und eine Zusammenfassung über das 40-Jahre-Jubiläum gibt es unter "Das war 40 Jahre..."
 

Mit schwerem Herzen muß ich zugeben, daß das Gebäude oberhalb der Stadtmauer-Reste um einiges älter ist als unser darunter befindliches, heiß geliebtes 'landl – die ehrwürdige Ruprechtskirche wurde erstmals um 948 n.Chr. urkundlich erwähnt – aber sicherlich schon früher erbaut. Die erste schriftliche Erwähnung des JAZZLAND datiert aus dem März 1972, der Keller dürfte allerdings so um 1450 als Teil der Katakomben errichtet worden sein – also einige Jahrzehnte bevor Columbus gen Westen aufbrach, um netterweise die Gegend zu entdecken, im dem später einmal der Jazz erfunden werden sollte – das Nebenprodukt dieser Reise kennt ihr ja alle unter dem Namen – Amerika!

Und ich muß auch zugeben, daß das 40-Jahres-Fest verspätet zelebriert wurde – zu Beginn des Jahres wußte ich nicht so recht, wie es mit meiner Gesundheit weitergehen würde (es geht weiter – die Ärzte heutzutage sind zumindest halbe Houdinis), und da unsere Kollegin in England (die Queen) auch ihren frühjährlichen Geburtstag erst im Juni mit "Trooping The Colors" zelebriert, verlegten wir unsere Festivität auch in Zeiten der sichereren Sonnenscheins und vernachlässigbaren Schneefalls.

Tilly und ich hatten uns nämlich vorgenommen, diesem Fest eine neue Note zu verleihen – bisher konnte unsere gegenwärtige Crew (Martin Mayer, Michael Schlacher, Thomas Wackerle, Margie Pitamitz, Pia & Werner Raczkövi, Günter Weismann, Peter Brunner, Hanno Gerritsmann, Magda Sedlacek, Manfred Schütz, Philip Klam, Christa Libowitzky, Stefan Hanslik und Theres Tschenett) zumindest teilweise mitfeiern, denn die "Guten Geister der Vergangenheit" (Bernhard "Rudl" Hudik, Stefan, Florian und Eva Kressler, Sonja Wackerle und Gerald Timmel) pflegten an solchen Tagen ihre alte Wirkungsstätte wieder zu besuchen, um zu zeigen, daß man auch nach Jahren und mit diversen Doktor- und anderen -Würden noch immer imstande ist, ein anständiges Bier zu zapfen und dem gespritzten nicht zu viel Soda hinzuzufügen. Nur eine mußte bisher bei allen Festen permanent schuften – unsere LJUBA NEGOVEC in der Küche.

Also organisierten wir eine externe Versorgung – und die Idee, den legendären Würstel-Stand-Mann vom Brunnen-Markt HEINZ BLASER mit unserer Versorgung zu betrauen, erwies sich als grandios!!! Es paßte alles – die ganze Palette von scharfen und milden Burenwürsten über Käse-Krainer und exzellenten Bratwürsten und exotischen Feta-Würsteln bis hin zu traditionellen Frankfurtern und unkonventionell am Rost endgefertigten Debrezinern ersetzte mit vielfältigen Senfen, Ketchups und Saucen und einer fast sacher-würdigen Auswahl an Pfefferonis, Zwiebeln und anderen Köstlichkeiten sogar das berühmte Jazzland-Buffet, für das meine Tilly mit Ljuba und weiteren Helfern stundenlang schuftete: so konnten sie alle diesmal auch das Fest voll miterleben.

Dementsprechend relaxed und gut gelaunt konnte uns unser altbewährter und junggebliebener Haus-, Hof- und Nebengebäude-Fotograf PETER BRUNNER beim Anmarsch ablichten, wobei ich ausdrücklich auf den unglücklichen Faltenwurf meines frisch gewaschenen Hemds hinweisen möchte, der das Vorhandensein eines veritablen Bierbauches vortäuscht......

Und allmählich träufelten die Massen ein – seit Jahrzehnten war Tradition, daß HERR MAX SCHNEIDER (Baritonsaxophonist und weit mehr als nur wortgewaltigster Bigband-Musiker der gesamten Bigband-Ära) als erster bei den diversen Festen eintrudelte (und als letzter ging), doch diesmal tauchte er überhaupt nicht auf – wir vermißten ihn und seinen Schmäh schmerzlich – aber im Zeitalter der Internet-Einladungen ist leider so mancher nicht ausreichend informiert worden – mea culpa...... Den Job von Max übernahm also diesmal PETER RATH – ob er auch standesgemäß als Letzter ging, habe ich nicht kontrolliert......

Ich kann und will jetzt nicht diejenigen erwähnen, die da waren und diejenigen entschuldigen, die nicht da waren – es gingen jedenfalls ein ganze Reihe von Gratulations-mails ein, für die ich mich jetzt global bedanke.

Das einzige, was diesmal (aber nicht schmerzlich sondern eher positiv) vermißt wurde, war das Gedränge und Geschiebe, das ja unvermeidlich ist, wenn sich Unmengen von Musikern, Stammgästen, Fans und jazzige Prominenz im kleinen Keller quetschten. Da die eine Hälfte oben bei den Würschteln prasste und die substanziellen Köstlichkeiten mit Flüssigem hinunterspülte war der Keller nicht überfüllt, als eine herrliche Reihe exzellenter Musiker die Bühne frequentierten – Al Cook, Heinz von Hermann, Siegi Dietrich, Sheila Cooper, Helmut Plattner, Thomas Kugi, Gerd Stächelin, Wolfgang Straka, Uli Langthaler, Jürgen Pingitzer, Günther Graf, Mario Gonzi, Hans "Bibi" Bichler, Andy Middleton, Claus Nemeth, Heinz Czadek, Franz Luttenberger, Walter Schiefer, Erwin Schmidt, Herbert Swoboda, Peter Bauer, Edi Salmen, Norbert Vas, Humbert Augustynowicz und Maria Petrovic um nur einige zu nennen – falls ich jemanden vergessen habe, bitte ich um Verzeihung......

Und eine besondere Freude war es für Tilly und mich mitzuerleben, wie freundlich und teilweise fast liebevoll viele Musiker mit unserer Ljuba umgingen, die sie alle seit vielen Jahren nur als mystische Gestalt einige Stockwerke über ihren Köpfen kannten......

Ich würde sagen – ein wirklich gelungenes Fest!

Es wird uns schwerfallen, es zu unserem Fünfziger im Jahre 2022 zu übertreffen......

Tilly, Julius & Axel Melhardt

P.S. Nummero Uno: Noch ein Wort zu unserer Crew: in den ganzen 40 Jahren haben wir uns nur von einem einzigen Mitarbeiter ohne weinendes Auge getrennt – wir hatten also mit all unseren Kollegen ein phantastisches Glück – sie sind zu echten Freunden geworden und wir beide sind überglücklich, daß wir über die Jahre hinweg so ein herrliches Team haben durften – stellvertretend für sie alle, möchten wir den unverzichtbaren MM (nein, nicht die, die es heiß mochte), den Martin Mayer vor den berühmten Vorhang bitten, der jetzt seit 30 Jahren das Schicksal des JAZZLAND mit uns bestimmt hat – ohne ihn hätten wir es nicht geschafft.

Wobei uns jetzt doch eine Sorge quält – irgendwann einmal - vielleicht gerade dann wenn das 'landl 50 wird – wird auch er in Pension gehen wollen......

......oder duldet er für diesen Fall den innerlich tief violetten Michael Schlacher als geheimen Kronprinz für die nächsten 50 Jahre......

P.S. Nummero Due: Und alle zusammen – das gegenwärtige Team und die ehemaligen Freunde überraschten uns mit einem Riesengeschenk: Im Frühjahr 2013 werden wir eine Traumreise durch Andalusien unternehmen können – selbstverständlich wieder von Frau Helga Engl-Wurzer vom Reisebüro Columbus organisiert und unterstützt.

P.S. Nummero Tre: Und als letzter Nachsatz eine Vorschau: in der JAZZLAND POST für September & Oktober wird man als Einleitung folgendes lesen können:
"Liebe JAZZLAND-Freunde!
Wenn Sie sich einbilden, unser BÖSENDOFER klingt seit zwei Woche noch besser als sonst – dann haben Sie recht. Er wurde generalüberholt – dank der Initiative von Franz Luttenberger, der eine Sammlung organisierte, die (speziell unter den traditionellen Bands) auf ein grandioses Echo stieß und den hoffentlich generösen Prozenten (???) der berühmten Klavier-Institution können wir wieder ein prachtvolles Instrument auf unserer winzigen Bühne genießen – so beginnen also die nächsten 10 Jahre bis zum Fünfziger recht verheißungsvoll."


© Axel Melhardt
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